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oMega-Mounting-System-Clip

Die UV- beständige "oMEGA-Schelle" für ...

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Norddeutsches Handwerk 14.10.04

Vom Elektromeister zum Erfinder

Elektro Befestigungstechnik Ilsede
Peter Brandes entwickelte mit der „Omega-Mauernutschelle“ ein neuartiges Befestigungssystem für die Verlegung von Stromleitungen.

LEITUNGEN UNTER PUTZ LEGEN ohne zu nageln – bislang ein Traum vieler Bauherren, insbesondere von Altbauten, die sich oft durch besonders hartes Mauerwerk auszeichnet. Vor diesem Problem stand auch Elektromeister Peter Brandes aus Klein Ilsede. „Anfang 2003 habe ich einen Auftrag in Braunschweig bekommen, einen Zehn-Familien-Altbau komplett neu zu verkabeln“, erzählt der Inhaber der Firma Elektro Brandes Ilsede. Schnell waren die Schlitze und Nuten für die Kabel mit einer handelsüblichen Mauernutfräse eingefräst. Problematisch wurde es aber, als es darum ging, die Leitungen darin zu fixieren, bevor die Schlitze verputzt wurden. Die übliche Methode, die Leitungen mit Nagelschellen zu befestigen, schied aufgrund des alten, harten Mauerwerks aus. „Einige Stellen waren so hart, dass kein Nagel eingeschlagen werden konnte, andere wiederum waren zu porös, um einen Nagel zu halten“, erklärt Brandes. Auch im Fachhandel wurde er nicht fündig, so dass er schließlich selber zum Erfinder wurde – die „Omega-Mauernutschelle“ wurde geboren: ein unscheinbares Stück Kunststoff mit großer Wirkung. Es ermöglicht, Stromkabel in Mauerfugen schnell, sauber und ohne einen einzigen Nagel zu befestigen. Das Prinzip ist denkbar einfach. Die Schelle wird einfach auf die Leitung geklickt und mit ihr leicht in die Nut gedrückt. Sobald die seitlichen Füße ebenfalls im Nut eintauchen, ist sie fixiert. Durch die Omega-Form, von der sie ihren Namen hat, krallt sie sich im Mauerwerk mit den Seitenkanten wie von selbst fest.

Der Weg von der Erfindung bis zum Patent und zur Serienreife war allerdings noch weit. Die ersten Prototypen wurden in sechs Entwicklungsstufen gefertigt und es mussten entsprechende Werkzeuge und Verpackungsmaterial entwickelt werden. „Das Ganze war mit nicht unerheblichen finanziellen Investitionen verbunden“, verrät Brandes . Rund 50.000 € habe er investiert. Unterstützt wurde er aber nicht nur von der Kreissparkasse Peine, sondern auch von der Handwerkskammer Braunschweig. So haben die Berater der Abteilung Wirtschaftsförderung die Entwicklung der Mauernutschelle von der Idee bis zu Patent begleitet und auch den Kontakt zum Erfinderzentrum Norddeutschland in Hannover hergestellt, das bei der Patentanmeldung geholfen hat. Nach gut 17 Monaten ist nun die Produktion angelaufen und der Aufbau eines Vertriebsnetzes geht stetig vorran. Gefertigt wird die Schelle beim Kunstoffverarbeitungsbetrieb Siebrecht Borchert in Einbeck. Mittlerweile haben Großhändler wie Hermann Albert Bumke in Hannover, Zajadacz, die Zander-Gruppe, Rexel, Hagemeyer oder Sonepar Deutschland die Schelle in ihrem Sortiment.

In erster Linie wird die Omega-Mauernutschelle im Bereich der Altbausanierung eingesetzt – ein wachsender Markt, da die alten Elektroverkabelungen den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen. Aber auch bei Poroton oder Betondecken, ist die Schelle problemlos verwendbar. Die Verlegung von Elektroleitungen erfolgt im Vergleich zur herkömmlichen Verlege- und Befestigungstechnik, unabhängig vom Mauerwerk, etwa dreimal so schnell. Die Verwendung der Omega-Mauernutschelle ist damit für den Handwerker preiswerter als die Nagelschelle. Die Vorteile dieser Erfindung haben sich bereits herumgesprochen. Seit rund drei Monaten ist das Produkt auf dem Markt, und schon ist die Millionengrenze überschritten. „Die Resonanz ist durchweg positiv“, freut sich der Elektromeister. Nun ist er außerdem von der Handwerkskammer Braunschweig für den Innovationspreis des Niedersächsischen Handwerks 2004 vorgeschlagen worden. Der wird am 11. November in Hannover verliehen. Und wie es aussieht, hat der Erfinder aus Ilsede gute Chancen einen der vorderen Plätze zu belegen. (ju)
(Quelle: Niedersächsisches Handwerk)