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Die UV- beständige "oMEGA-Schelle" für ...

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Hannoversche Allgemeine Zeitung 14.07.04

Das Prinzip: Simpel, aber ungeheuer effektiv

Elektro Befestigungstechnik Ilsede
Klein Ilseder entwickelte die „Omega-Mauernutschelle“
„Not macht erfinderisch“ sagt ein Sprichwort. Für Elektromeister Peter Brandes aus Klein Ilsede bei Peine müsste es heißen: „Nut macht erfinderisch“: Der 49-jährige ist  Erfinder der „Omega-Mauernutschelle“, einem grauen, unscheinbaren Stück Kunststoff, das es aber in sich hat: Es ermöglicht, Stromkabel sauber und schnell ohne Hammer und Nagel zu befestigen.

„Anfang 2003 habe ich einen Auftrag in Braunschweig bekommen, einen 10- Familien-Altbau komplett neu zu verkabeln“, erzählt Brandes, Inhaber der Firma Elektro  Brandes Ilsede. Es sei kein Problem gewesen, die Schlitze oder auch Nuten sauber und schnell in Nut und Mauerwerk zu fräsen. Schwierigkeiten bereitete es jedoch, die Elektroleitungen darin zu fixieren, bis die Schlitze verputzt wurden. Das alte Mauerwerk war ungleichmäßig, und es gestaltete sich schwierig und zeitaufwendig, darin Leitungen mit Schellen, die normalerweise genagelt werden müssen, zu befestigen. Brandes fügt hinzu: Einige Stellen waren so hart, dass kein Nagel eingeschlagen werden konnte, andere so porös, dass es keinen Halt gab.“

Im Fachhandel gab es nichts, was geeignet war, die Kabel ohne Nägel zu befestigen. Brandes, seit 20 Jahren selbständiger Handwerksmeister, wollte sich damit nicht abfinden und kam auf die Idee die „Omega-Mauernutschelle“ zu entwickeln. Das Prinzip ist simpel, aber ungeheuer effektiv: Die Schelle muss einfach auf die zu befestigende Leitung gesteckt und beides in den Mauerschlitz gedrückt werden - fertig. Durch die Omega-Form krallt sich die Schelle mit den „Bisskanten“ förmlich von selbst fest. Das spare etwa zwei Drittel der sonst benötigten Zeit und somit Geld, und auch das Produkt selbst lasse sich recht günstig herstellen.

Der Weg von der Idee bis zum Patent und zur Serienreife war jedoch nicht ganz so einfach. Gut 17 Monate dauerte alles. Die ersten Prototypen wurden in 5 Entwicklungsstufen gefertigt, es mussten eigens Werkzeuge konstruiert werden und vieles mehr. „Rund 50 000 Euro habe ich investiert“, sagt Brandes. Geholfen habe ihm aber das Erfinderzentrum Norddeutschland in Hannover in Sachen Patentanmeldung und deren Förderung.

Mit dem Erfolg seiner Erfindung habe er gerechnet, erklärt Brandes. In den kommenden Jahren stünden zahlreiche Altbauten zur Sanierung an. Dieser Markt wachse, und auch für Neubauten eigne sich die Omega-Schelle. Das Tempo sei aber nicht vorhersehbar gewesen. Das serienreife Produkt ist seit rund drei Monaten auf dem Markt und schon sei die Millionen-Grenze überschritten worden. Die Resonanz ist durchweg positiv, und es gebe Lob aus Wirtschaft und Politik. Außerdem nimmt Brandes am Innovationspreis des Niedersächsischen Handwerks 2004 teil.

Mittlerweile haben renommierte Fachgroßhändler wie Peter M. Börsch aus Remscheid, Hermann Albert Bumke aus Hannover oder Sonepar Deutschland die Schelle in Ihrem Sortiment. Gefertigt wird die Omega- Schelle beim Kunststoffverarbeitungsbetrieb Siebrecht Borchert in Einbeck, kostengünstige Produktionsangebote in Fernost hat Brandes strikt abgelehnt. Aufbau des Vertriebsnetzes, Marketing und Verpackung in Tüten a' 100 Stück organisiert Brandes im heimischen Betrieb mit Lebensgefährtin Helga Ristig, Sohn Christian Ristig und einem Freund der Familie. Inzwischen haben auch schon Hersteller von Mauernutfräsen Interesse an der Erfindung signalisiert. Sollte das Wachstum anhalten, werde er räumlich und personell erweitern müssen, ist Brandes überzeugt.

Von JAN TIEMANN

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.omega-mauernutschelle.de. Dort können auch Privatkunden oder Elektrobetriebe maximal fünf Beutel a' 100 Stück für je 8,50 Euro über den Online-shop zum Kennenlernen bestellen.
(Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung)