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Braunschweiger Zeitung 12.11.04

Mit Plastikschelle auf Platz 2

Elektro Befestigungstechnik Ilsede
Innovationspreis des Niedersächsischen Handwerks für Klein Ilseder Elektromeister
Von Jacqueline Carewicz
KLEIN ILSEDE. Mit einem kleinen Stück Plastik in Hufeisenform hat Elektromeister Peter Brandes aus Klein Ilsede im Landkreis Peine nicht nur den Markt revolutioniert, sondern gestern auch den Innovationspreis des Niedersächsischen Handwerks der Karl-Möller-Stiftung bekommen.

Es ist bereits die 14. Preisverleihung der Stiftung, die nach dem 1993 verstorbenen, ehemaligen Wirtschaftsminister Karl Möller benannt wurde.

Und der 50-jährige Tüftler Brandes ist einer von fünf Handwerkern, die jetzt bei der Nord-LB in Hannover ausgezeichnet wurden. Er bekam einen von zwei mit je 5000 Euro dotierten zweiten Preise für die Entwicklung seiner "Omega-Mauernutschelle", mit der man Elektroleitungen in gefrästen Mauerschlitzen befestigt.

Erfunden hat er die nagellose Schelle aus der Not heraus: "Ich brauchte etwas, was es nicht gab." Damals nahm Brandes ein PVC-Rohr, schlitzte es in der Mitte auf, schnitt eine Scheibe ab und krempelte sie an den Seiten um. Um den Kunststoff biegen zu können, behalf er sich mit einem Heißluftfön. Die Kabel ließen sich nun einfach mit der Schelle in den Mauerschlitz drücken und waren wegen der umgebogenen Krallen so gut verankert, dass sie sich nicht herauslösen konnten.

Das haben schnell auch andere herausgefunden: Hand- und Heimwerker, Großhändler und Fräsmaschinenbauer sind laut Brandes ganz wild auf die Schelle. Mittlerweile fand er zwei Vertriebspartner für Frankreich. Das Europapatent für seine Schelle hat der Klein Ilseder bereits erworben.

Ministerpräsident Christian Wulff, der als Schirmherr der Karl-Möller-Stiftung an der Preisverleihung teilnahm, lobte alle fünf Preisträger gestern für ihre innovativen Ideen. "Angesichts von Globalisierung und rascher Marktentwicklung haben die Unternehmen beste Entwicklungschancen, die ihrer Zeit ein Stück voraus sind."

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Klaus Steiner, sagte: "Sie sind nicht nur innovativ, sondern Sie haben zudem auch die Hürde genommen, Ihre Idee zur Umsetzung auf den Markt zu bringen – in diesen wahrlich nicht mittelstandsfreundlichen Zeiten ist dies eine besondere Leistung."

Das sieht Brandes genau so. "Alle Kosten habe ich aus eigener Tasche getragen", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. "Gefördert werden ja höchstens Gründerfirmen. Für gestandene Unternehmer gibt es kaum was", ist Brandes eigentlich ziemlich sauer. Jetzt freut er sich aber trotzdem erstmal über die Auszeichnung. (Quelle: Braunschweiger Zeitung)